„Wir können sie nicht ohne Schutz freilassen“: Richter von Edomex warnen

In einer eindringlichen Erklärung forderten zwei neu gewählte Bundesrichter des Staates Mexiko dringend verstärkte Sicherheitsmaßnahmen für das Justizpersonal und die Ausweitung der Gerichtssäle. Als Gründe nannten sie die enorme Fallzahl und die Gefährlichkeit der verhandelten Fälle, von denen viele mit dem Hochsicherheitsgefängnis Altiplano in Verbindung stünden.
Der Bundesstaat Mexiko, in dem sich das Hochsicherheitsgefängnis Altiplano befindet, hat sich zu einem der komplexesten und gefährlichsten Justizbezirke des Landes entwickelt. Angesichts dieser Situation haben zwei neue Bundesstrafrichter, Carmen Ortega Gutiérrez und Alejandro Latorre Lozano, eine ernste Warnung ausgesprochen: Es sei dringend erforderlich, die Sicherheit aller Justizangestellten zu erhöhen und mehr Gerichte zu schaffen, um die enorme Falllast bewältigen zu können.
„Wir können Richter und Mitarbeiter nicht ungeschützt lassen. Wir sind alle Teil derselben Maschinerie. Wer Druck auf die Justiz ausübt, setzt auch das Land unter Druck“, warnte Richterin Carmen Ortega und brachte damit den Ernst der Lage auf den Punkt.
Die Argumente der neuen Richter, die ihre Zertifikate nach der historischen Richterwahl erhielten, basieren auf einer unbestreitbaren Tatsache. Die Generalstaatsanwaltschaft (FGR) führt die aufsehenerregendsten Fälle gegen Mitglieder der organisierten Kriminalität im Bundesstaat Mexiko, und zwar gerade wegen der Existenz des Altiplano-Gefängnisses in Almoloya de Juárez.
Das bedeutet, dass die Gerichte dieses Bezirks hochkomplexe und gefährliche Fälle gegen Kartellbosse und hochrangige Kriminelle behandeln müssen. Trotzdem ist die juristische Infrastruktur unzureichend. Richterin Ortega verglich die Situation mit der von Mexiko-Stadt, wo es 16 Strafgerichte gibt, während der Bundesstaat Mexiko, der mit einem ähnlichen oder größeren Problem konfrontiert ist, nur vier hat. Sie hält es für „dringend notwendig, mindestens drei weitere Gerichte zu schaffen“, um den Rückstand abzubauen.
> „Die Hauptbeschwerde der Bürger betrifft den Justizrückstau, der nicht immer auf mangelnde Professionalität, sondern vielmehr auf Personalmangel zurückzuführen ist.“ – Richter Alejandro Latorre Lozano.
Gefordert werden nicht nur mehr materielle Ressourcen, sondern auch menschlicher Schutz. Die Richter betonen, dass die Sicherheit alle Mitarbeiter des Justizsystems umfassen müsse: Sekretäre, Angestellte, Beamte und Verwaltungsangestellte. Der Druck auf das Justizsystem, warnen sie, stelle eine direkte Bedrohung für die Stabilität des Landes dar.
Bisher gab es keine direkte öffentliche Reaktion der Bundesjustiz oder des Justizrats auf diese konkrete Forderung. Die Erklärung der gewählten Richter wirft jedoch eine grundlegende Debatte über die Bedingungen der Rechtsprechung in Mexiko auf. Die Gewährleistung der körperlichen Sicherheit derjenigen, die über die gefährlichsten Kriminellen urteilen, ist kein Privileg, sondern eine unabdingbare Voraussetzung für die Wahrung der Autonomie, Unabhängigkeit und Unparteilichkeit des Justizsystems – Grundpfeiler jedes Rechtsstaats. Es liegt nun an den Bundesbehörden, dieser Forderung Folge zu leisten, bevor der Druck auf das System unhaltbar wird.
La Verdad Yucatán